Canadian episches Abenteuer(1880)
Die Straße in der Léa Roth 1874 geboren wurde
Am 5. Juli 1874, gibt der 48-jährige
Philippe Roth im Rathaus von Saint-Dizier, Küfer in Saint-Dizier, wohnhaft in
der rue St Thiebault im Vorort Gigny, bekannt, dass seine 40-jährige Ehefrau
Catherine Lutmann ein Mädchen namens Léa Roth geboren hat.
Zwei Jahre später stirbt Catherine.
Léa und ihr großer Bruder werden zu Waisen. Ihr Mann, mit seinen beiden Kindern
allein gelassen, versinkt im Alkohol und vernachlässigt seine Kinder.
In 1879, nimmt die Kirche von
Saint-Dizier dem Vater die Kinder weg und vertraut die damals 5-jährige Léa „Menschen“
an, die sich bereit machen nach England aufzubrechen.
Léas Bruder Philippe, damals 9 Jahre alt, kommt auf einem Bauernhof in der
Schweiz unter. Mit 12 Jahre läuft er davon, um nach Frankreich zurückzukehren.
Er wird von der Polizei erwischt, die ihn zu seinem Vater zurückbringt. Dieser
hat wieder geheiratet und wohnt nicht mehr in Saint-Dizier. Von seiner
Stiefmutter schlecht akzeptiert, kehrt er allein in seine Heimat zurück, und
wird an den Hochöfen (Hüttenwerk) von Marnaval eingestellt.
Nach Marnaval zurückgekehrt, heiratet er am 17.November 1890 und gründet eine
Familie, ansässig in der 12, rue du Bois. Er hat 5 Kinder. In 1897, bringt seine
Frau ein Mädchen zur Welt, genannt Léa, in Erinnerung an seine Schwester, die er
nie wiedersah.
Es ist diese Léa Roth, die Fernand Delaplace, Vater von Maurice Delaplace,
heiratete.
Die Léa Roth, die nach Kanada auswanderte, war also die
mütterliche Großtante von Maurice.
Es war unmöglich, zu erfahren, wer diese „Menschen“ waren,
die dieses 5- jährige kleine Mädchen mitnahmen, und wie sie so schnell in einem
Waisenhaus in Kanada, in Makinak im Manitoba gelangte.
Görlitz (Deutschland) und Zgorzelec (Polen)
eigentlich eine einzige, durch die Geschichte geteilte, Stadt
Am 31. mai 1864, gebiert die deutsche Wilhelmina Kaczor, Ehefrau von
John Jacob GORSALITZ aus Görlitz, eine an der heutigen Grenze zwischen
Deutschland und Polen liegende kleine Stadt, ein Kind, genannt Frederick und
stirbt bei der Geburt.
In 1869 schifft sich der 5-jährige, kleine Frédéric Gorzalitz, in Begleitung
seines Vaters, seines älteren behinderten Bruders, seiner Schwester, seines
Onkels und seiner Tante, ein, um nach Kanada auszuwandern.
Sie kommen in Toronto an, und fahren dann weiter nach
Ontario, wo sein Vater sich niederlässt und dort sein erstes Landwirtschaftsgut
kauft.
In 1892, flieht Frederick vor der Familienatmosphäre, die ihm
nicht zusagt. Er verlässt seinen Vater, der wiedergeheiratet hat, um sich im
Manitoba, in der Gegend des Flusses Ochre (Ochre River) niederzulassen, wo er
landwirtschaftliche Nutzungsrechte erwirbt.
Sein erster Bauernhof liegt ein paar Kilometer von Makinak entfernt, wo sich Léa
im Waisenhaus befindet.
Wir wissen nicht unter welchen Umständen, er die in 1894
immer noch im Waisenhaus lebende Léa Roth kennenlernte. Sie heiraten in 1895 und
bekommen 1896 ihr erstes Kind.
Léa bekam 6 Kinder und starb am 12. Dezember 1906 an Typhus,
8 Tage später von ihrem dritten Kind Philipp (acht Jahre) gefolgt.
Vorwort
Die Geschichte jeder damals nach Kanada ausgewanderten Familie, ist durch
ähnliche Erfahrungen geprägt. Es ist immer die Geschichte von Menschen, die
Familie, Verwandte und Freunde verlassen, um sich, fest entschlossen einen neuen
Lebensraum zu finden und ihr Eigen nennen zu können, und sich dafür in ein
fremdes Land begeben.
Sie sehnten sich nach Freiheit, Unabhängigkeit, Möglichkeiten und Sicherheit –
diese, viele Jahre nach ihre Ankunft proklamierten vier Freiheiten. Von ihren
Ängsten und von der Armut befreit zu werden sowie Rede- und Glaubensfreiheit zu
besitzen.
Diese Freiheiten waren die Schwierigkeiten und das Leid wert, die zur
Durchführung unerlässlich waren. Zahlreiche neue Auswanderer, die kein Englisch
sprachen, die weder lesen noch schreiben konnten, mussten ihr Schicksal ertragen,
bis sie gelernt hatten, mit der Bevölkerung des neuen Landes, in dem sie sich
niederlassen wollten, zu kommunizieren.
Warum sind Sie ausgewandert?
Sie haben ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen. Abhängig von dem
Land aus dem sie kamen: Manche aus religiösen Gründen, andere sehnten sich nach
Unabhängigkeit oder ein besseres Leben für ihre Kinder, während andere das
Abenteuer suchten, indem sie das Fremde herausforderten.
Der Großteil von ihnen kam nach Kanada um dort ein Leben zu finden:
Besser als das, welches sie hinter sich ließen.
Die Prüfungen
Sie mussten viel ertragen, bevor sie ihr neues Land erreichten. Es galt zuerst
die lange Überfahrt zu überleben. Im allgemeinen, nahm der Reisende seine
eigenen Lebensmittelvorräte mit, die für die Reise notwendig waren; später war
es möglich die Nahrung gleichzeitig mit der Fahrkarte zu kaufen, aber es erhöhte
derart die Reisekosten, dass viele sich weiterhin mit ihren eigenen Vorräten
versorgten.
Um eine vollständiges Bild dieses Nahrungsproblems zu beschreiben, muss man sich
vergegenwärtigen, dass diese Reisen vor der Zeit der Lebensmittelkonserven,
Kühlräume und -geräte unternommen wurden. Kann man sich vorstellen, was für eine
Aufgabe es war, unter diesen Bedingungen genug Verpflegung für die Überfahrt
vorzubereiten, welche über 4 Wochen dauern konnte? Wir glauben manchmal, dass es
viel Arbeit ist, ein Picknick vorzubereiten. Würden wir gerne über hundert
Mahlzeiten im voraus für eine Gruppe ausgehungerter Erwachsener und Kinder,
vorbereiten?
Da die Schiffe aus Holz waren, kam es nicht in Frage Feuer anzuzünden, um sich
zu wärmen, die Mahlzeiten vorzubereiten oder zu kochen. Außerdem mussten die
Lebensmittel für die lange Überfahrt reichen.
Die Schifffahrt war langsam, Gegenwinde und Stürme verzögerten die Reise so sehr,
dass bei der Ankunft die Vorräte fast oder gänzlich verbraucht waren.
Viele herzzerreißende Geschichten hätten von diesen Reisenden erzählt werden
können. Bedauerlicherweise sind die meisten Erzählungen nicht aufbewahrt worden,
das geschäftige Leben erlaubte es nicht.
Man kann nicht anders als zwischen den mühseligen Reisen von damals und den
heutigen Auswanderungen, in welchen der Ozean in nur wenigen Stunden überquert
wird, zu vergleichen. Man sieht die außergewöhnlichen Fortschritte im
Transportwesen der letzten hundert Jahre.
Die meisten Leute freuten sich über ihre neue Umgebung: die Freude einer
sicheren und anständigen Arbeit; eine Mentalität, unverdorben von der
Komplexität des modernen Lebens. Die Kinder wuchsen in einer familiären Umgebung
auf, sie trafen sich in Scheunen, kümmerten sich um die Bienen, tanzten,
arbeiteten an der Seite der Eltern; Jugendkriminalität gehörte nicht zum Alltag.
Ist es nicht verwunderlich, dass wir, die Nachfahren des 20.Jahrhunderts zum
einfachen und primitiven Leben unserer Vorfahren zurückkehren, sobald wir
richtige Ferien machen wollen?
Wie gern wir uns in der Natur mit einer einfachen Hütte als Unterkunft und einem
Lagerfeuer wiederfinden! Wie sehr wir die primitiven Lebensbedingungen ohne
Strom, ohne Klimaanlage, ohne Toiletten im Haus, Badezimmer, Telefon usw.…
schätzen!
Vielleicht hatten die Siedler von damals eine Menge Dinge, die wir verloren
haben. Ihr einfaches Leben, ihr harte Arbeit, ihre einfache Nahrung (reich an
Vitaminen und Mineralien, weil sie von einem Urboden stammten), erklärt zum Teil
ihr langes Leben. Sie wussten nichts über Vitamine und Babynahrung. Die Natur
kam für den grössten Teil ihrer Bedürfnisse auf.
Trotz der Schwierigkeiten und des Leidens, kam die Mehrheit von ihnen mit einem
neuen Gefühl von Selbstvertrauen und Entschlossenheit zurecht, denn ihnen war
bewusst, dass nichts von Wert, leicht zu gewinnen oder gegeben ist.
Mit alle diesen Gedanken und mit Gottes Hilfe, überlebten sie.
Der Bauernhof von
Frédérick und Léa wurde von Sandra Massey in der Region Ochre River Manitoba in
2008 wiedergefunden.
Frédérick und Léa waren Sandras Großeltern.
Kontakt per E-Mail über dieses Abenteuer 1880
Pour savoir où l'on va, il faut savoir d'où l'on vient
Contact : michel@delaplace.fr
La dernière mise à jour de cette page date du 31 mai, 2024 18:44